Die wichtigste Aufgabe in diesem Schritt ist die begründete Auswahl einer überschaubaren Anzahl von strategischen Optionen. Die Entscheidung für oder gegen eine bestimmte strategische Option (s. Modul SDD2) konzentriert sich schließlich auf den zukünftigen Zustand der Organisation (Vision). Die Begründungen werden begleitet von zwei Grundsatzentscheidungen, welche die wirtschaftliche Ausrichtung der Schule in der Zukunft betreffen. Es kann für jeden der nachfolgenden Punkte nur ein Pol verfolgt werden:

Wollen wir investieren oder Kosten sparen? (Differenzierung oder Kostenführung)

Wollen wir eine breite Angebotspalette haben oder sollen wir bei einer kleinen Anzahl von Angeboten Exzellenz entwickeln?

In diesem Modul bieten wir unterstützende Überlegungen, um jede einzelne strategische Option von SDD2 auf ihre Eignung für Ihren Strategieplan zu überprüfen.

Nutzen Sie die Präsentation SDD3_ANALYSE II, um den Unterschied zwischen beiden Perspektiven zu erklären. Lassen Sie die Lernenden mit den Dokumenten arbeiten, die sie bisher erstellt haben. Es kann den Prozess bereichern, einen Blick auf die Beispiele zur Gestaltung digital unterstützter Lehr- Lernprozesse zu werfen, die wir in den ICT-Modulen bereitgestellt haben. Sammeln Sie weitere Ideen, wie Ihre Schule aussehen könnte. Es ist wahrscheinlich, dass Ihre Teilnehmer alles gleichzeitig machen wollen. Dies ist im Hinblick auf die Realisierbarkeit einer Strategie nicht sinnvoll. Unterstützen Sie sie bei der Entscheidung über eine angemessene und inhaltsbezogene Anzahl von strategischen Optionen. Nutzen Sie gegebenenfalls den nationalen Digitalisierungsplan, um z.B. Klarheit über verbindliche Änderungen zu erlangen.

Entscheidung einer konkreten Strategie 90 Minuten
Ausarbeitung eines Strategieplans 90 Minuten

Entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrem Team und dem/der Schulleiter*in, welcher der beiden Aussagen Sie folgen möchten. Auch hier kann man nicht alles gleichzeitig machen. Es wird weitere Entscheidungen erleichtern, wenn Sie eine klare Orientierung geben. Sie müssen keine Angst haben, wenn Sie irgendwo in der Mitte der Aussagen landen. Ein Beispiel finden Sie auf der folgenden Seite.

Sie haben in der Schule eine ausbaufähige digitale Infrastruktur, wie viele Schulen in Ihrer Region. Der Arbeitsmarkt erfordert mehr Medienkompetenz von jungen Menschen (Ihren zukünftigen Absolvent*innen). Ihre Lehrer*innen sind nur teilweise motiviert, wissen aber um die Notwendigkeit, etwas zu ändern. Ihre Schule liegt sehr zentral im Stadtteil.

 Sie entscheiden sich für die DIFFERENZIERUNGSANSATZ, um mit der Digitalisierung zu beginnen. Sie haben weder die Erfahrung noch das Wissen, ein Expertenangebot in der digitalen Bildung zu entwickeln. Sie wissen, dass sie zuerst investieren müssen, sowohl in Technik als auch in Fortbildungen.

Sie wählen den KONZENTRATIONSANSATZ, um zunächst in einen bestimmten Bereich zu investieren. Sie können mit ihren Lehrer*innen Kompetenz, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl aufbauen. Sie können zu einem späteren Zeitpunkt in den Bereich der Diversifikation gehen, um dann Ihr gesammeltes Wissen und Können zur Entwicklung weiterer Angebote zu nutzen.

Check all strategic options, if they are appropriate, lead to the goal, are feasible and consistent. Select those, which refer best to your ideas and seem to have the best possibilities to bring your school to the digital age with respect to your ideas and capacities. Pick out a maximum of six options!

Überprüfen Sie alle strategischen Optionen. Sind sie angemessen, machbar, konsistent und führen zum Ziel? Wählen Sie die aus, die sich am ehesten auf Ihre Ideen beziehen und die besten Chancen haben, Ihre Schule in Bezug auf Ihre Ideen und Kapazitäten ins digitale Zeitalter zu bringen. Wählen Sie ein Maximum von sechs Optionen aus.

Um Entscheidungen zu treffen, verwenden Sie alle Dokumente, die Sie bisher entwickelt haben: Leitsätze, S.W.O.T. Analyse und Stakeholderportfolio. Besprechen Sie gemeinsam mit dem Team (und, wenn möglich, dem/der Schulleiter*in) jede einzelne strategische Option von SDD2 anhand der im folgenden Beispiel vorgestellten Fragen. Lassen Sie uns ein zufälliges Beispiel aus der S.W. O.T. Analyse auswählen.

Lassen Sie uns prüfen, wie Sie diese Option bewerten können! Unsere Indikatoren sind:  Angemessenheit, Zielerreichung, Machbarkeit und Zusammensetzung.

Angemessenheit: Bezieht sich die Strategie auf die Erwartungen der verschiedenen Interessengruppen?

Ja: Die Studierenden wollen sich aktiv einbringen und für das verantwortlich sein, was aus ihnen wird. Sie wollen ebenfalls ihr Wissen zeigen und mit uns teilen. Eltern wollen, dass ihre Kinder Spaß am Lernen haben. Sie erwarten, dass die Lehrer*innen auf dem neuesten Stand sind und mit Zukunftstechnologien arbeiten wollen. Sie erwarten, dass die Schule ihre Kinder dabei unterstützt, kreative, sozial verantwortliche, wettbewerbsfähige und gut ausgebildete Menschen zu werden. Sie teilhaben zu lassen, verhilft ihnen zu einer besseren beruflichen, methodischen, sozialen und kompetenten Entwicklung.

Nein: Ältere Kolleg*innen könnten damit Probleme haben, weil es ihnen schwer fällt, etwas Neues zu akzeptieren (Inhalt, Technologie und Lernkultur). Wir müssen sehen, ob wir die Veränderungen zunächst auf jüngere Generationen fokussieren oder ob wir etwas finden, das ältere Kollegen und Kolleginnen lockt oder motiviert. Auf keinen Fall möchten wir Kolleg*innen aufgrund ihres Alters diskriminieren.

Zielerreichung: Ist das Risiko zu Versagen hoch und welche Folgen hätte ein Misserfolg?

Was wäre ein Misserfolg? Die Schüler*innen haben keine Ideen, nehmen nicht gerne teil, dominieren die Klasse und mindern die Qualität des Unterrichts. Die Motivation der Lehrer*innen kann sinken, vor allem bei älteren Kollegen. Wir erreichen vielleicht nicht die Ziele unseres Lehrplans.

Machbarkeit: Was brauchen wir und was haben wir?

Wir haben Erfahrung in der selbstorganisierten Arbeit mit Schüler*innen. Wir wissen, wie wir die Schüler*innen einbeziehen können. Wir bieten eine schulische Orientierung für Lehrer*innen um Strukturen zu implementieren, die die Schüler*innen aktiver in unseren Unterricht einbeziehen. Wir brauchen eine definierte rote Linie, in der die Lehrer*innen entscheiden können, ob die Teilnahme der Schüler*innen noch angebracht oder nicht mehr sinnvoll ist.

Zusammensetzung: Passt die strategische Option zu anderen ausgewählten Optionen? Gibt es Konflikte zwischen strategischen Optionen und können Sie diese überwinden? Wenn nicht, müssen Sie sich für eine Option entscheiden.

Die strategische Option steht nicht im Widerspruch zu anderen. Wir erwarten Synergieeffekte mit anderen strategischen Optionen, wie z.B. den Aufbau von Leuchtturmprojekten in Kooperation von Lehrenden, Schüler*innen und lokalen Unternehmen, die andere überzeugen.